Das längste Bodendenkmal der Stadt Hachenburg | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Einweihung der touristisch erschlossenen Hachenburger Landwehr

Das längste Bodendenkmal der Stadt Hachenburg

Die Einweihung findet am Sonntag, 21. April um 14 Uhr statt. Treffpunkt ist das Landschaftsmuseum.

Schutz und Sicherheit im Zeichen der Burg“: Der ursprünglich als Werbung für eine bekannte Versicherung genutzte Slogan lässt sich - ein wenig abgewandelt - auch auf die Stadt Hachenburg übertragen. Im Mittelalter bestimmten nicht nur Kirchen, Klöster, befestigte Städte und Burgen das Landschaftsbild, sondern auch Landwehren. In den zahlreichen Kleinkriegen (Fehden) schützten die Landwehren, von denen sich nach Ihrer Aufgabe im 18. Jahrhundert zumeist nur noch Reste von Wall- und Grabensystemen erhalten haben, das Umland der Städte. Spätestens um 1400 verfügte auch die im Territorium der Grafen von Sayn gelegene Stadt Hachenburg über eine solche Befestigungsanlage.

Weitgehend unbeachtet, haben sich im Stadtwald in der Nähe der Ziegelhütte bedeutende Reste der ursprünglich wohl mehr als 3 km langen Befestigung erhalten. In den Jahren 2023/24 wurde das wohl längste Bodendenkmal der Stadt Hachenburg in einem gemeinsamen Projekt des Forstamtes Hachenburg und des Stadtarchivs durch Informationstafeln und die Rekonstruktion des Horhauser Schlags erschlossen. Vor der Wiederaufrichtung eines in den Stadtfarben von Hachenburg gehaltenen Schlagbaums, der den Durchgang durch die mächtige Wall-Gaben-Anlage in Richtung Hachenburg gesichert hat, wurde die als geschütztes Bodendenkmal ausgewiesene Landwehr durch die archäologische Fachbehörde digital vermessen (Drohnenbefliegung) und dokumentiert. Zur Visualisierung der Befestigungsanlage entstanden zwei Stelen spätmittelalterlicher Söldner und ein frei rekonstruiertes Wachhäuschen.

Dass sich die Befestigung in Kriegszeiten durchaus bewährt hat, belegen Schriftquellen zur Mainzer Stiftsfehde. Der Kampf um den Erzbischofsstuhl in Mainz erstreckte sich Mitte des 15. Jahrhunderts bis in den Westerwald. Während verschiedene Dörfer im Umfeld der Stadt von den Grafen von Katzenelnbogen geplündert wurden, blieb die durch die Landwehr und Stadtmauern geschützte Stadt Hachenburg verschont.

Im Zuge des Projekts zur Revitalisierung der Landwehr wurde auch ein weiteres archäologisches Bodendenkmal, die ehemalige Siedlung Horhausen, die schon vor 1400 von ihren Bewohnern verlassen wurde, durch eine Informationstafeln erschlossen.

Folgen Sie den Akteuren des Projekts auf einer Spurensuche ins Spätmittelalter. Im Anschluss an eine Informationsveranstaltung im Landschaftsmuseum Westerwald zur Geschichte der Landwehr und den forstalischen Maßnahmen findet eine Wanderung zum Horhäuser Schlag und zu der Ortswüstung Horhausen statt. Vor Ort stehen Ihnen Mitarbeiter des Forstamtes Hachenburg und der Stadtarchivar für Fragen zur Verfügung. Am Horhauser Schlag klingt die etwa 4,5 km lange Wanderung mit einem kleinen kulinarischen Angebot von Seiten der Stadt Hachenburg aus.

Termin: Sonntag 21. April 2024

Veranstaltungsbeginn: 14.00 Uhr

Treffpunkt: Landschaftsmuseum Hachenburg

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei