120 Kinder und Jugendliche gibt es in der Region Westerwald, die lebensverkürzend erkrankt sind. Die Diagnose erschüttert nicht nur die Familien, auch das Leben verändert sich oftmals schlagartig und kann bis an die Grenzen belastend sein. „Unsere Aufgabe ist es dann, einfach da zu sein und Zeit zu schenken“, fasst Koordinatorin Doro Meurer den wesentlichen Zweck des neuen ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes Westerwald zusammen. Mitte Mai startet der erste Kurs für die zahlreichen Ehrenamtler des Kinder- und Jugendhospizdienstes Westerwald, der zukünftig in der Graf-Heinrich-Straße 1 in Hachenburg zu finden sein wird. Ab Herbst kann der Hospizdienst dann seine Arbeit aktiv aufnehmen. Hilfesuchende Familien können sich aber bereits jetzt gerne melden.
Doro Meurer ist gelernte Krankenschwester und Sozialpädagogin. Außerdem hat sie eine Weiterbildung zur Trauerbegleiterin absolviert, eine gute Grundlage für eine fundierte und zielgerichtete Begleitung der Kinder. Die Aufgabe des Hospizvereins ist eben diese Begleitung und Unterstützung der Familien mit einem lebensverkürzend erkrankten Kind ab der Diagnosestellung. Dadurch kann es sein, dass Kinder oder Jugendliche fast ihr gesamtes Leben von Doro Meurer und ihrem Team betreut werden. Aus privaten Gründen zog es Doro Meurer in den Westerwald, davor war sie bereits seit 2009 in dem Bereich tätig. Während es deutschlandweit viele solcher Institutionen gibt, war der Westerwald bisher wie ein weißer Fleck auf der Karte, berichtet die leitende Koordinatorin bei einem gemeinsamen Kennenlerngespräch mit Stadtbürgermeister Stefan Leukel. Um diese Lücke zu füllen, gründete sie im vergangenen Sommer den Verein zur Förderung der Kinderhospizarbeit in der Region Westerwald e.V. unter der Trägerschaft der Deutschen Kinderhospiz Dienste e.V. Die Spendenbereitschaft zum Aufbau des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes im Westerwald war überwältigend. Die Kooperation mit der Summerfield Kids Foundation und deren großartige Unterstützung, tragen ebenso wesentlich dazu bei, dass schon bald die Arbeit im Dienst aufgenommen werden kann. Auch die Anfragen potenzieller Ehrenamtler überstiegen alle Erwartungen. Insbesondere hier ist es ihr wichtig zu betonen, dass die Aufgabe des Vereins nicht in der Pflege der Kinder und Jugendlichen liegt. Vielmehr begleiten die Ehrenamtler die Familien, beraten im Umgang mit Behörden und schenken einfach Zeit. Dabei ist es nicht wichtig, ob das Team für das erkrankte Kind, dessen Geschwister oder einen Elternteil da ist. Sie sind einfach da und unterstützen die Familie während der schweren Zeit. „Am Ende erhalte ich mehr zurück, als ich geben kann,“ fassen viele der Teammitglieder die Dankbarkeit, die sie seitens der zu unterstützenden Familie spüren, zusammen.
Weitere Informationen zu der Arbeit vom Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Westerwald sind unter www.ambulanter-kinderhospizdienst-westerwald.de oder telefonisch unter 02662/9494590 zu finden.
Wir danken Doro Meurer, dass sie durch diese wichtige Arbeit die weiße Lücke im Westerwald schließt und vielen hilfesuchenden Familien eine Stütze sein kann.