Kurz vor Weihnachten war für die Mitarbeiter des Stadtwaldes schon einmal Bescherung: Die erste eigene Forstmaschine wurde geliefert. Dieser Lieferung ging eine längere Planung voraus. Aufgrund der Probleme mit immer mehr abgestorbenen Bäumen in allen Dimensionen und Baumarten ist es mittlerweile aus Arbeitsschutzgründen oftmals notwendig, bei der Holzernte direkt eine Maschine mit Seilwinde zur Unterstützung dabei zu haben. Dies ist insbesondere bei immer wieder vorkommenden, kurzfristigen Verkehrssicherungsmaßnahmen ein Thema. Dazu gibt es in den letzten Jahren stetig mehr Probleme, das Holz rechtzeitig aus dem Wald zu bekommen. Zum einen sind die Zeitfenster kleiner geworden durch die geänderten Wetterbedingungen (kein Frost im Winter, lange nasse Perioden im Frühjahr und Sommer), und zum anderen gestaltet sich die Verfügbarkeit von Unternehmerkapazitäten schwieriger, da diese aufgrund der gesunkenen Holzerntemengen in unserer Region immer größere Einsatzradien abdecken. Daher sind sie dann in den kurzen Zeitfenstern, in denen wir etwas machen könnten, oftmals woanders gebunden.
Aus diesen Gründen wurde Ende 2023 bei der Planberatung im Wald-, Umwelt- und Klimaausschuss entschieden, in eine eigene Maschine zu investieren, um sich hier wieder unabhängiger zu machen. Damit die Maschine auch sicher und fachgerecht eingesetzt werden kann, besuchte der städtische Forstwirt Leon Fischer im Forstlichen Bildungszentrum in Arnsberg den Lehrgang zum geprüften Forstmaschinenführer, den er im Oktober dieses Jahres erfolgreich abschließen konnte.
Parallel dazu wurde durch die VG die Ausschreibung der Maschine entsprechend der Vergaberichtlinien organisiert. So konnte dann im November nach der Besichtigung der angebotenen Maschinen und der Zustimmung durch den Wald-, Umwelt- und Klimaausschuss sowie den Stadtrat ein Zuschlag erteilt werden.
Die Maschine, die nun beschafft wurde, ist für alle aufkommenden Eventualitäten der nächsten Jahre gerüstet. Es handelt sich um eine gebrauchte 6-Rad-Maschine der Firma Noe aus dem Odenwald. Sie verfügt neben zwei Seilwinden mit jeweils 8 Tonnen Zugkraft über einen Kran mit 10 Metern Reichweite sowie der Möglichkeit, den Aufbau auf dem Hinterwagen zu tauschen. So können kurze Holzsortimente bis 6 Metern in einem Rungenkorb gefahren werden. Dieser lässt sich jedoch auch in etwa 10 Minuten abnehmen, sodass eine große Zange (im Fachjargon Klemmbank genannt) aufgebaut werden kann. Mit dieser ist es dann möglich, Langholz bis 19 Meter Länge zu rücken. Die hintere Achse bietet die Möglichkeit der Montage von Bändern, um den Bodendruck der Maschine insbesondere bei feuchter Witterung zu verringern. So ausgestattet können nun sämtliche Rücketätigkeiten in Eigenregie erfolgen, und es kann bei jeder Maßnahme, wenn nötig, kurzfristig ohne Wartezeiten auf die Maschine zurückgegriffen werden. Insgesamt bedeutet diese Investition somit einen großen Schritt in Richtung mehr Arbeitssicherheit und Flexibilität im eigenen Wald.