Am Dienstag, den 19. März 2024 bot der stimmungsvolle Löwensaal des Vogtshof den passenden Rahmen für die Eröffnung einer Vortragsreihe des Stadtarchivs. Der Lichtbildvortrag zum Thema „Die Inflation von 1923 im Westerwald“ bot Diskussionsstoff, wie unsere Vorfahren auf existenzbedrohende wirtschaftliche und politische Krisen reagiert haben. Parallelen zu aktuellen Entwicklungen - Krieg in Europa, stetig steigende Preise und Lebenshaltungskosten, sowie Streiks -, lassen augenscheinlich erkennen, dass sich die lapidare Erkenntnis, „Wir können aus der Geschichte lernen“, nachvollziehen lässt. Selbstverständlich hatte der von der Reichsregierung angesichts der Besetzung des Ruhrgebiets durch französische Truppen 1923 ausgerufene „passive Widerstand“, verbunden mit Streiks, im Kontext der wirtschaftlich und politischen instabilen Gesamtsituation der noch jungen Weimarer Republik, eine andere Qualität als Warnstreiks der Gegenwart, die zu Einschränkungen unserer Mobilität führen.
Im Blick auf die Teilnehmerzahl sowie die sich an den Vortrag anschließende rege Diskussion des Auditoriums, das nicht nur aus Hachenburg sondern auch aus der Region den Weg in den Vogtshof gefunden hat, lässt sich eine positive Resonanz auf die erste Vortragsveranstaltung des Stadtarchivs Hachenburg im Jahr 2024 ziehen. Angesichts eines reichen kulturellen Angebots sowie zahlreicher Veranstaltungen scheint das Festhalten an einem Dienstagabend für weitere Referate sinnvoll. Die wechselvolle Geschichte der Löwenstadt Hachenburg und ihrer Region bietet eine ebenso abwechslungsreiche wie beeindruckende Vielfalt möglicher Themen, die sich über acht Jahrhunderte erstrecken.
Für das zweite Halbjahr 2024 rücken auch alltagsgeschichtliche Themen in den Fokus weiterer Planungen. Ungeachtet der bereits in der von Stefan Grathoff 2011 vorgelegten umfangreichen Geschichte der Stadt Hachenburg sowie in den bei der Stadtverwaltung Hachenburg (Perlengasse 2, 57627 Hachenburg) zu beziehenden Schriften des Stadtarchivs Hachenburg bearbeiteten Themen, blieb bislang noch so mancher Aspekt unbeleuchtet und bietet sich für weitere Forschungen an, um schließlich in das Vortragsprogramm des Stadtarchivs Eingang zu finden. Der Dank des Referenten gilt nicht nur dem interessierten Auditorium sondern all jenen Kollegen der Stadtverwaltung, die durch Vorbereitungen hinter den Kulissen zum Gelingen der Auftaktveranstaltung der Vortragsreihe des Stadtarchivs beigetragen haben.
Informationen zur Stadtgeschichte sowie zu weiteren Veranstaltungen und Projekten des Stadtarchivs Hachenburg: Dr. Jens Friedhoff – Stadtarchiv Hachenburg – Perlengasse 2 – 57627 Hachenburg – j.friedhoff@stadtarchiv-hachenburg.de