Die Anpassung an den Klimawandel ist eine zentrale Fragestellung in der Gesellschaft. Im Rahmen des Bundesprogramms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ hat die Stadt Hachenburg die Handlungsmöglichkeiten zur ökologischen Stärkung der Bachläufe Oberbach und Rothenbach im Stadtgebiet vom Ingenieurbüro Planwerk Häuser aus Boppard untersuchen lassen. Die Schaffung von Grünanlagen und die Öffnung von versiegelten Flächen sowie die Verbesserung der Fließgewässer wurden hier im Detail beleuchtet. Ziel ist es, die heimische Biodiversität zu fördern und Abkühlungseffekte durch Beschattung zu schaffen. Auch die Fragestellung nach der Entwicklung der bestehenden Grünflächen zu einem zusammenhängenden Grünstreifen mit Naherholungsfunktion sollten betrachtet werden.
Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie liegen nun vor, sie fußen auf den im Rahmen der Bürgerbeteiligung entwickelten Ideen und den planerischen Untersuchungen vor Ort. Bei allen Veranstaltungen kamen zahlreiche Bürgerinnen und Bürger den Einladungen nach. Insgesamt stieß die Thematik auf großes Interesse in der Stadt - an dieser Stelle wird sich bei allen Teilnehmenden herzlich für Ihre Mitarbeit bedankt!
In der Perspektivenveranstaltung am 30.11.2023 wurden nachstehende Ideen (hier in Stichworten) besprochen:
Stärkung der Wiesenflächen zwischen Koblenzer Straße und Altstadt durch Streuobstwiesen und Feuchtwiesenbepflanzung, punktuelle Bachaufweitung des Rothenbachs durch Altarmstrukturen,
Möglichkeiten zur Begrünung des Festplatzes bei Erhalt der Nutzung durch Festveranstaltungen,
Offenlegung des bisher verrohrten Rothenbachs in der Bleichstraße und am Dorfplatz,
Offenlegung des Oberbachs im Sportplatzumfeld am Fuße der Böschung zum Friedhof,
Neues Umfeld der ehemaligen Graf-Heinrich-Realschule mit Möglichkeiten zur Bachoffenlegung,
Entsiegelung und Aufenthaltsfläche am Parkplatz am Kreisverkehr Alpenroder Straße mit Rückbau der Bachverrohrung,
Stärkung des Gewässerrandstreifens des Oberbachs am östlichen Ortsrand.
Im Anschluss an die Darstellung der Ideen folgte eine rege Diskussion. Die Anwesenden waren sich einig: Die dargestellten Maßnahmen würden nicht nur eine Verbesserung für die Gewässer, sondern insbesondere auch eine Verbesserung für die Naherholung und den Freizeitwert bedeuten. Insbesondere für die Bachoffenlegung in der Bleichstraße wurde vielfach betont, dass dies sicher zu einer Stärkung der Lebensqualität beitragen würde. Die Ängste der Anwesenden, kritischere Situationen im Hochwasserfall zu erzeugen, konnten ausgeräumt werden. Auch die weiteren Ideen zu Bachoffenlegungen und Umfeldgestaltungen, insbesondere beim Sportplatz sowie dem Parkplatz am Kreisverkehr Alpenroder Straße, wurden sehr positiv bewertet.
Mit der Machbarkeitsstudie haben der Stadtrat und die Verwaltung ein Instrument in der Hand, die zukünftige Entwicklung der Bachbereiche anzugehen und dauerhaft zu verbessern. Die entwickelten Ideen sollen in den nächsten Jahren mit Hilfe von öffentlichen Förderprogrammen umgesetzt werden. Hierzu werden weitere Detailplanungen erfolgen, bei welchem sich alle Interessierten wieder einbringen können. Stadtbürgermeister Stefan Leukel bedankte sich herzlich für die konstruktiven Gespräche und die Teilnahme an der Machbarkeitsstudie.