Premierenlesung im Vogtshof: Daniel Kohlhaas liest aus „Je tiefer der Wald“ | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Premierenlesung im Vogtshof: Daniel Kohlhaas liest aus „Je tiefer der Wald“

Der Prophet gelte nichts im eigenen Land, hat schon Luther behauptet – doch das konnte der gebürtige Luckenbacher Daniel Kohlhaas in der Premierenlesung zu seinem neuesten Psychothriller „Je tiefer der Wald“ eindrucksvoll widerlegen: Die Veranstaltung in Kooperation der Stadtbücherei Werner A. Güth Hachenburg mit der Hähnelschen Buchhandlung im Vogtshof war nahezu ausverkauft, die Stimmung bei spätsommerlichen Temperaturen am Donnerstag, dem 18. September, hätte nicht besser sein können.

Eine klassische Autorenlesung, sprich, das Vorlesen eines Autors, einer Autorin aus seinem oder ihrem Werk, hat es heutzutage eher schwer. Das ist Daniel Kohlhaas – im Leben abseits des Autorendaseins unter anderem Deutschlehrer – absolut bewusst. Was bei einer 8. Klasse hilft, kann bei einer Autorenlesung nichts schaden, denkt er sich, und setzt neben der eigenen Stimme auch Bildmedien mit entsprechendem Sound ein, mischt sie mit interaktiven Einschüben, würzt mit Anekdoten aus dem eigenen Erleben, und bietet dem Publikum Einblicke in Verlagsentscheidungen zu Schrift, Cover und Titelfindung. Der Mix trägt, das Publikum geht mit und lässt sich gern verleiten, dem Gedanken eines Krimiautoren zu folgen: „Stell dir mal vor, es käme jemand aus dem Wald gestolpert …“

Die Story dreht sich um ein vor zehn Jahren verschwundenes Mädchen – und vermutlich ist das nicht nur für Eltern ein wahrer Albtraum. Bei einem Spaziergang im oberbergischen Wald verschwindet die dreijährige Leni spurlos. Zurück bleiben ihre Eltern Julia und Sebastian, die sich durch einen Alltag voller Schuldzuweisungen, Trauer und Hoffnung winden. Die eine Frage beherrscht fortan ihr Leben: Wo ist unsere Tochter? Zehn Jahre später taucht aus dem Nichts in einer Nacht ein junges Mädchen auf. Das einzige Wort, das es spricht, ist sein eigener Name.