DRK und Land lassen die Familien im oberen Westerwald im Regen stehen! | Aktuelle Nachrichten und Informationen

DRK und Land lassen die Familien im oberen Westerwald im Regen stehen!

Die geplante Schließung der stationären Geburtshilfe in Hachenburg ist ein harter Schlag für die werdenden Eltern aus der Region und die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Statt den Standort Hachenburg aufgrund der zentralen Lage im geografischen Westerwald mit der pädiatrischen Abteilung zu stärken, wird die Hachenburger Geburtshilfe aus rein finanziellen Gründen geschlossen. Auch ohne kinder- und jugendmedizinische Abteilung ist die hohe Anzahl der Geburten in Hachenburg ein Beleg für die anerkannt gute Betreuung durch die Beleghebammen und die Geburtsstation.

Die Geburtenanzahl in Hachenburg liegt über die letzten Jahre bei rund 750 Geburten pro Jahr, wohingegen die vormals 1.000 Geburten von Kirchen im letzten Jahr auf gut 800 gesunken sind. Daneben sind die rund 500 Geburten in Dernbach zu berücksichtigen. Der Standort Kirchen liegt zudem im Einzugsbereich von Siegen. Dernbach liegt im Einzugsbereich von Koblenz und Neuwied. Im zentralen Westerwald entsteht für Familien mit ihren Kindern eine deutliche Unterversorgung mit langen Fahrzeiten.

Die Interessen der Bürger und insbesondere der Familien werden hier nicht berücksichtigt. Wie das DRK bereits in seiner Pressemitteilung schreibt, bedient das Zukunftskonzept für die betroffenen Häuser nur die Interessen der Gläubiger. Ich halte es für schwierig, die wohnortnahe Gesundheitsversorgung der Bürger unter rein finanziellen Gesichtspunkten durch einen Gläubigerausschuss bestimmen zu lassen.

Die bisherige unermüdliche Arbeit von Ärzteschaft und Pflegepersonal wird mit dem Zukunftskonzept nicht wertgeschätzt und stößt berechtigterweise nicht nur bei den Mitarbeitern auf wenig Verständnis. Die ländliche Region wird weiter geschwächt und verliert an Attraktivität. Es fällt mir schwer dem Bürger zu erklären, wie damit auch zukünftig eine Gesundheitsversorgung in unserer Region auf höchstem Niveau gewährleistet werden kann.

Hier erwarte ich nicht nur ein Hinterfragen der Trägerentscheidung, sondern ein deutliches Machtwort durch das Ministerium in Mainz.

Stefan Leukel, Stadtbürgermeister