Stadtbürgermeister Stefan Leukel hat im Rahmen des Hachenburger Kirmesfrühschoppens den u.a. durch die „Heinz Becker Show“ bekannten früheren Kirmespräsidenten Heinz Becker als Bürger des Jahres ausgezeichnet. Leukel möchte damit vor allem die vielfältigen Aktivitäten bei der Brauchtumspflege und die Bemühungen von Heinz Becker für den gesellschaftlichen Zusammenhalt würdigen.
Heinz Becker ist über die Stadtgrenzen als „Hachenborjer Jong“ bekannt und aktiv. Geboren als „echter Hennergässer“, wurde er bereits in jungen Jahren in der Kirmesgesellschaft aktiv und übernahm Verantwortung, unter anderem als Kirmesekel in den Jahren 1979 und 1981. Es folgten dann viele Jahre als engagierter Kirmespräsident (1982 - 1989).
1984 hatte Heinz Becker, als damaliger Präsident der Kirmesgesellschaft Hachenburg, die Idee, im Namen der Kirmesgesellschaft Hachenburg einen bunten Abend zu veranstalten. Diesen wollte man jedoch nicht einfach unter dem Motto „Tanz in den Mai“ laufen lassen. So kam man auf die Idee, diese Veranstaltung nach dem Ideengeber „Heinz Becker Show“ zu benennen. Das geniale Konzept ging voll auf, und die ursprünglich einmalig geplante Show wurde aufgrund des überragenden Erfolgs mehrmals wiederholt. Neben Stargästen wie dem damaligen Schlagersternchen Heike Schäfer oder der Boxlegende Peter Müller traten natürlich auch Mitglieder der Kirmesgesellschaft auf. Mit dem Auftritt der „Reservistenkompanie“ wurde der Grundstein für die späteren HaKiJus (Hachenburger Kirmes Jungs) gelegt.
Zum 700. Geburtstag der Stadt Hachenburg (Stadtjubiläum 2014) hatte Heinz Becker erneut eine Idee und ein Konzept. Am Vorabend der traditionellen Hachenburger Kirmes begeisterte die Kirmesgesellschaft rund 1.000 Gäste im zum Rittersaal umfunktionierten Festzelt mit einer grandiosen Show. Diese bot eine gekonnte Mischung aus „Kermes“, Musical und Mittelalterspiel. „Das in dieser Form bislang wohl einzigartige Programm mit dem Titel „Graf Heinrich ein gemeiner Mouerstratzer“, das vom ehemaligen Kirmespräsidenten Heinz Becker koordiniert und geplant wurde, war ein massiver Angriff auf die Lachmuskeln der mittelalterlich gewandeten Besucher. Zwei Stunden lang erlebten diese – ähnlich wie beim politischen Kabarett auf dem Nockherberg in Bayern – an zünftigen Bierzeltgarnituren mit, wie die (über-)örtliche Prominenz in einer Mittelaltergeschichte von Mitgliedern der Kirmesgesellschaft („Ritter des Krautordens“) durch den Kakao gezogen wurde“, berichtete damals die Westerwälder Zeitung. Im Mittelpunkt stand dabei Graf Heinrich der vorerst Letzte (Heinz Becker), dem auf seinem Hachenburger Schloss allerlei tollkühne Burschen und holde Weibsbilder begegneten.
In der Corona-Zeit wirkte Heinz Becker selbstverständlich auch beim Projekt „kermesdaheim“ mit. Ihm ist es wichtig, Tradition sowie Zusammenhalt zu pflegen und damit auch ein Stück Zuversicht zu vermitteln.
Im Frühjahr 2023 folgte eine erneute Auflage der „Heinz Becker Show“. Die vielen Hundert Besucher erlebten dabei jeweils ein mehr als dreistündiges Programm, das für Verblüffung, Lachmuskeltraining, manchmal aber auch für Nachdenklichkeit sorgte. „Eine Mischung aus Varieté, Zirkus, Theater, Karneval, Party, Familienfeier und regionaler Tradition – das ist die Basis für die legendäre Heinz-Becker-Show, die am Wochenende ein Revival erlebte und für dreimal ausverkaufte Stadthalle in Hachenburg sorgte. Vor allem aber ist diese Veranstaltung, die vor rund 40 Jahren erstmals über die Bühne ging, beste Unterhaltung und eine Liebeserklärung an die Stadt, in der sie stattfindet“, so berichtete die Westerwälder Zeitung.
Mit der Verleihung der Auszeichnung „Bürger des Jahres 2023“ würdigt die Stadt Hachenburg die vielfältigen Aktivitäten bei der Brauchtumspflege und die Bemühungen von Heinz Becker für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, so Stadtbürgermeister Stefan Leukel abschließend.